Beim Bohren muss ich dauernd Wasser schlucken!

Warum wird bei der zahnärztlichen Behandlung eigentlich immer mit soviel Wasser gearbeitet? Ganz einfach: Wir brauchen das Wasser zum Kühlen!!

Denn der Zahnschmelz ist die härteste Substanz im menschlichen Körper, nahezu so hart wie ein Diamant. Um so eine harte Oberfläche gezielt und präzise bearbeiten zu können, braucht es sehr harte Schleif- und Schneideinstrumente (Bohrer) aus gehärtetem Stahl oder mit Diamantkorn belegten Oberflächen.

Diese Instrumente werden durch Elektromotoren mit bis zu 200 000 Umdrehungen pro Minute rotiert.

Ohne kühlendes Wasser käme es beim «Bohren» zu einer derart hohen Hitzeentwicklung, dass die Zahnsubstanz und auch das Innere des Zahns, also der Nerv in Sekunden verbrennen und auch die Oberfläche der Bohrer zerstört würde.

Genügend Kühlwasser ist deshalb bei der Bearbeitung der Zähne, aber auch bei chirurgischen Eingriffen am Knochen unbedingt notwendig. 

 

Schlucken ist ein natürlicher Reflex 

Das Schlucken ist ein schon bei Geburt ausgebildeter Reflex, der wenn er ersteinmal ausgelöst ist, automatisch abläuft. Der Schluckakt ist ein komplexer Vorgang, der dazu dient, feste Nahrung und Flüssigkeiten aus der Mundhöhle in die Speiseröhre zu befördern, ohne dass dabei etwas in die Atemwege gelangt. Ausgelöst wird der Schluckreflex durch die Berührung der Schleimhaut im Bereich des Zungengrundes und der Gaumenbögen. 

 

Unser TIP: Mit der Zunge dicht abschliessen 

Das Kühlwasser beim Bohren, das in die Mundhöhle gelangt, kann den Schluckreflex auslösen. Dies kann sehr unangenehm sein, da das willkürliche Unterdrücken des Reflexes sehr anstrengend ist und nur für kurze Zeit gelingt. Eine wirksame und an der richtigen Stelle im Mund gezielt eingesetzte Absaugvorrichtung ist deshalb unabdingbar. Dazu ist eine Assistenz durch eine geübte Dentalassistentin notwendig. 

Damit das restliche Wasser, das durch die Sauganlage nicht abgesaugt wurde, den Schluckreflex nicht auslösen kann, müssen Sie mit Ihrer Zunge den hinteren Bereich der Mundhöhle dicht abschliessen. Eine gut funktionierende Nasenatmung vereinfacht das dichte Abschliessen. Als Hilfe stellen Sie sich am besten vor, dass das Restwasser im Mund sogar einen kleinen See bilden darf. Die Zunge muss verhindern, dass das restliche Wasser in den Hals hinunter «ablaufen» kann. Sie werden Ihre Zunge dabei zwangsläufig ruhig halten, was das Absaugen auch des Restwassers vereinfacht und die zahnärztliche Arbeit erleichtert und bei Ihnen das Gefühl, schlucken zu müssen, nicht mehr entstehen lässt.