Kariesschutz bei Kindern

Fluorid-Empfehlung für die Jüngsten

Auch für Säuglinge, Kleinkinder und Vorschulkinder wird die Anwendung von Fluorid in angemessener Dosis zum Zweck der Kariesprävention empfohlen. Die Fluoridanwendung richtet sich nach dem Alter des Kindes und der Fluoridzufuhr aus anderen Quellen. Die als sicher angesehene höchste Zufuhrmenge soll nicht überschritten werden.

 

Empfehlung: Von Geburt bis Zahndurchbruch

Säuglinge sollen bis zum Durchbruch des ersten Milchzahns täglich ein Kombinationspräparat mit 0,25 mg Fluorid und 400 – 500 I.E. Vitamin D in Tablettenform erhalten1.

Empfehlung: Ab Zahndurchbruch bis 12 Monate

  • Die Kariesprophylaxe und die Art der Fluoridanwendung sollen von den betreuenden Ärztinnen bzw. Ärzten und Zahnärztinnen bzw. -ärzten mit der Familie besprochen werden. Aufklärung und Beratung sollen im Rahmen der pädiatrischen Früherkennungsuntersuchungen (je nach Alter bei Zahndurchbruch, meist bei der U5) sowie im Rahmen der zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen im 6. bis 9. und/oder im 10. bis 12. Lebensmonat erfolgen.
  • Die Eltern2 sollen das Kind nach dem Zahndurchbruch behutsam und allmählich an das Zähneputzen heranführen, sodass das Kind es gern geschehen lässt.
  • Es soll eine der folgenden Möglichkeiten gewählt werden3:
    • Möglichkeit 1: täglich 1 Tablette mit 400–500 I.E. Vitamin D und 0,25mg Fluorid und Zähneputzen ohne Zahnpasta oder mit geringer Menge fluoridfreier Zahnpasta,
    • Möglichkeit 2: täglich 1 Tablette mit 400–500 I.E. Vitamin D und bis zu 2-mal täglich Zähneputzen mit jeweils bis zu 0,125 g (reiskorngroße Menge) Zahnpasta (mit 1000ppm Fluorid)
  • Die Familie soll zu Mundhygiene, zahnschonender Ernährung, behutsamer Gewöhnung an die Zahnpflege und korrekt dosierter Anwendung ggf. verwendeter fluoridhaltiger Zahnpasta fachlich beraten und praktisch geschult werden. Gegebenenfalls verwendete fluoridhaltige Zahnpasta soll von den Eltern in korrekt dosierter Menge aufgetragen werden, um eine zu hohe Aufnahme zuverlässig zu vermeiden.
  • Fluoridhaltige Zahnpasta und Fluoridtabletten sollen nicht in Kombination verwendet werden.

Empfehlung: 12 bis unter 24 Monate

  • Die Zähne des Kindes sollen 2 x täglich mit jeweils bis zu 0,125 Gramm (reiskorngroße Menge) Zahnpasta (mit 1.000 ppm Fluorid) geputzt werden (Abb. 1a). Die Eltern putzen mit dem Kind die Zähne.
  • Die Zahnpasta soll von den Eltern in korrekt dosierter Menge aufgetragen werden, um eine zu hohe Aufnahme zuverlässig zu vermeiden.
  • Die Familie soll bei der U6 und U7 und in den zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen zwischen dem 13. und 24. Lebensmonat zu Mundhygiene, zahnschonender Ernährung, behutsamer Zahnpflege und korrekt dosierter Anwendung fluoridhaltiger Zahnpasta fachlich beraten und praktisch geschult werden.

Wie schützt Fluorid die Zähne vor Karies?

Fluorid wirkt über verschiedene Wege kariesvorbeugend.

  • Es wird in den Zahnschmelz eingebaut, so dass der Zahn widerstandsfähiger ist.
  • Fluorid hat Reparaturwirkung: es hilft Mineralstoffe aus dem Speichel in den Zahnschmelz (wieder)einzubauen und ihn so zu härten.
  • Fluorid wird auf der Zahnoberfläche gespeichert und dann freigesetzt, wenn Säuren der Kariesbakterien den Zahnschmelz angreifen.
  • Fluorid kann auch die Kariesbakterien selbst hemmen.
  • In der Zeit der Zahnentwicklung wirken Fluoride sozusagen von „innen“. Sie gelangen über die Blutbahn zu den Zahnkeimen und werden in den unreifen Zahnschmelz eingelagert.

Mehr Infos gibt es hier! https://www.gesund-ins-leben.de/fuer-fachkreise/handlungsempfehlungen/kariespraevention